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Was ist ein digitaler CO2-Fußabdruck und wie lässt er sich reduzieren?

17. September 2024 | min

In der Vergangenheit wurden IT-Entscheidungen hauptsächlich von Kosten- und Arbeitsplatzfaktoren beeinflusst. Die Situation hat sich jedoch aufgrund der akuten Bedrohung durch den Klimawandel und seinen katastrophalen Folgen geändert.

Derzeit haben Nachhaltigkeit und Klimaschutz für Unternehmen oberste Priorität und sie werden in den kommenden Jahren erhebliche Auswirkungen auf die Unternehmensführung haben. Führungskräfte der obersten Ebenen müssen ihre Unternehmensziele anpassen, um das Ziel der Kohlenstoffneutralität zu verfolgen und aktiv zur Reduzierung der globalen Erwärmung beizutragen.

Digitaler CO2-Fußabdruck - eine Definition

Ein digitaler CO2-Fußabdruck bezieht sich auf die Umweltauswirkungen digitaler Technologien und Online-Aktivitäten, einschließlich der Emission von Treibhausgasen (THG) und des Energieverbrauchs im Zusammenhang mit der Nutzung und dem Betrieb von digitalen Geräten, Netzwerken und Services. Er umfasst die Kohlendioxidemissionen, die während des gesamten Lebenszyklus digitaler Technologien entstehen, von der Herstellung und dem Vertrieb bis zur Nutzung und Entsorgung.

Alles, was wir online oder auf unseren digitalen Geräten durchführen, ist Teil dieses digitalen Fußabdrucks bzw. der Auswirkungen auf die Umwelt. Laut Plan Be Eco bedeutet das:

  • Wenn Sie einen Streaming-Service auf Ihrem Fernseher ein oder zwei Stunden pro Tag nutzen, verbrauchen Sie genug Strom, um Ihren Kühlschrank ein halbes Jahr lang zu betreiben.
  • Der CO2-Fußabdruck von Netflix betrug im Jahr 2020 1,1 Millionen Tonnen, was einer Stadt mit 150.000 Haushalten entspricht.
  • TikTok hat den größten CO2-Fußabdruck unter den sozialen Netzwerken und Social-Media-Apps. Sie emittiert pro Minute und aktivem Nutzer 2,63 Gramm CO2-Äquivalent. Die Anzahl der bei TikTok registrierten Konten hat bereits die Marke von einer Milliarde überschritten, wodurch enorme CO2-Emissionen entstehen.

Aber nicht nur der Stromverbrauch ist von Bedeutung, wenn es um den digitalen CO2-Fußabdruck von Unternehmen geht. Der Wasserverbrauch im Rechenzentrum ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, und Unternehmen suchen nach intelligenten Möglichkeiten, sowohl den Strom- als auch den Wasserverbrauch zu senken. Außerdem müssen sie Wege finden, um Elektroschrott zu reduzieren. Dieser besteht aus elektronischen Geräten und anderer Hardware, die giftige Chemikalien und gefährliche Materialien enthalten, die ins Grundwasser und in den Boden gelangen können.

Die Umweltverschmutzung durch das Internet und die CO2-Emissionen von Rechenzentren müssen reduziert werden, denn der CO2-Fußabdruck digitaler Technologien könnte, wenn er nicht kontrolliert wird, zu ernsthaften Umweltproblemen führen.

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So reduzieren Sie Ihren digitalen CO2-Fußabdruck

IT-Organisationen stehen verschiedene Mittel zur Verfügung, um ihren digitalen CO2-Fußabdruck zu verringern. Hier sind einige Strategien, die sie umsetzen können:

  1. Verwendung energieeffizienter Hardware – Stellen Sie auf energieeffiziente Server, Desktops, Laptops und Netzwerkgeräte um. Achten Sie auf Geräte mit niedrigem Stromverbrauch während des Betriebs und optimieren Sie die  Energiemanagementeinstellungen, um den Energieverbrauch in Zeiten der Inaktivität zu senken.
  2. Verschlankung durch Virtualisierung und Cloud Computing – Konsolidieren Sie Server durch Virtualisierung, um die Anzahl der physikalischen Maschinen und deren Energieverbrauch zu reduzieren. Nutzen Sie Cloud Computing, um von den Vorteilen gemeinsam genutzter Ressourcen und energieeffizienter Rechenzentren zu profitieren.
  3. Optimierung des Rechenzentrumsbetriebs – Implementieren Sie effiziente Kühlsysteme, Techniken zur Steuerung des Luftstroms und regelmäßige Wartung der Stromverteilungssysteme, um die Energieeffizienz und ihren digitalen Fußabdruck zu verbessern.
  4. Nutzung erneuerbarer Energiequellen – Investieren Sie in erneuerbare Energiequellen wie Solar- oder Windenergie, um Strom für Rechenzentren oder andere IT-Operations zu erzeugen. Erwägen Sie den Kauf von Zertifikaten für erneuerbare Energien (Renewable Energy Certificates, REC), um Projekte für erneuerbare Energien zu unterstützen.
  5. Effizienz in Data Storage und Management – Implementieren Sie Techniken zur Datendeduplizierung und -komprimierung, um den Storage-Bedarf zu reduzieren und den Energieverbrauch zu senken. Nutzen Sie effiziente Datenmanagementpraktiken wie Tiered Storage und Data Lifecycle Management.
  6. Verantwortungsbewusstes Entsorgen und Recycling – Führen Sie geeignete Programme zum Recycling von Elektroschrott ein, um IT-Geräte und Elektronik verantwortungsvoll zu entsorgen. Achten Sie bei der Entsorgung von Elektroschrott auf die Einhaltung von Umweltvorschriften.
  7. Einführung umweltfreundlicher Beschaffungspraktiken – Priorisieren Sie den Kauf energieeffizienter und umweltfreundlicher IT-Ausrüstung. Berücksichtigen Sie den gesamten Lifecycle der Produkte, einschließlich Herstellung, Nutzung und Entsorgung. Förderung von Green Computing-Initiativen die die Reduzierung von giftigen Abfällen umfassen, ist ein wichtiger Faktor für die Reduktion des digitalen CO2-Fußabdrucks.
  8. Förderung von Tele- und Remote-Arbeit – Tele- und Remote-Arbeit können die mit dem Pendeln verbundenen Emissionen und den Energieverbrauch reduzieren. Unterstützen Sie die Nutzung von Videokonferenzen und Collaboration-Tools, um den Reiseaufwand zu minimieren.
  9. Sensibilisierung und Schulung Ihrer Mitarbeiter – Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über die Bedeutung der Reduzierung des digitalen CO2-Fußabdrucks. Bieten Sie Schulungen zu energieeffizienten Praktiken an und motivieren Sie Ihre Mitarbeiter, diese zu übernehmen.
  10. Kontinuierliche Messung und Überwachung – Implementieren Sie Tools und Systeme zur Messung und Überwachung des Energieverbrauchs, der CO2-Emissionen und der gesamten Umweltauswirkungen. Legen Sie Ziele fest und überprüfen Sie regelmäßig die Fortschritte, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

Die Umweltauswirkungen von Computertechnologie

Computer haben zwar enorme positive Fortschritte für verschiedene Aspekte des Lebens und der Wirtschaft gebracht, aber diese Vorteile sind nicht ohne Folgen. Für das Jahr 2021 schätzten Experten die Existenz von etwa 7,2 Millionen Rechenzentren weltweit. Diese Rechenzentren spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der umfangreichen Rechenanforderungen von Unternehmen, indem sie Operations wie Data Storage, Backup, Netzwerke, E-Mail-Dienste, Website-Hosting und mehr ermöglichen.

Die schiere Anzahl der Rechenzentren stellt ein erhebliches Problem in Bezug auf den Stromverbrauch dar. Rechenzentren variieren in ihrer Größe, wobei viele von ihnen riesige Einrichtungen sind, die Tausende oder sogar Zehntausende von Servern mit einem enormen Stromverbrauch beherbergen. Die Internationale Energieagentur hat geschätzt, dass Rechenzentren weltweit jährlich etwa 200 Terawattstunden (TWh) Strom verbrauchen, was etwa 1 % der weltweiten Gesamtstromnachfrage entspricht.

Angesichts der steigenden Energiekosten im Zusammenhang mit Rechenzentren und des zunehmenden regulatorischen Fokus auf Umweltfragen stehen Unternehmen vor der Herausforderung, umweltfreundlichere und nachhaltigere Betriebskonzepte zu finden. Cloud Storage, die in hohem Maße auf riesigen, von Hyperscalern verwalteten Rechenzentren basiert, belastet die Umwelt erheblich. Die Nachhaltigkeit von Cloud Services hängt von den Bemühungen der Industrie ab, energieeffizientere Betriebsverfahren zu entwickeln und einzuführen.

Weiterführende Informationen

Verbesserung der Nachhaltigkeit in Rechenzentren

Was ist CSR - Corporate Social Responsibility (CSR)?

Unter unternehmerischer digitaler Verantwortung versteht man die Selbstverpflichtung eines Unternehmens, seine digitalen Aktivitäten auf ethische, verantwortungsvolle und nachhaltige Weise durchzuführen. Sie umfasst die Handlungen und Praktiken des Unternehmens im Zusammenhang mit der Nutzung digitaler Technologien, dem Datenschutz, der Cybersicherheit, den Umweltauswirkungen und gesellschaftlicher Aspekte. Unternehmerische digitale Verantwortung geht über die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften hinaus und beinhaltet auch proaktive Maßnahmen zur Berücksichtigung sozialer und ökologischer Belange im Zusammenhang mit digitalen Aktivitäten.

Was bedeutet Carbon Net Zero?

Carbon Net Zero, auch bekannt als Netto-null-Emissionen oder CO2-Neutralität, bezieht sich auf den Zustand, in dem ein Gleichgewicht zwischen den erzeugten Treibhausgasemissionen und den vermiedenen bzw. kompensierten Treibhausgasemissionen erreicht wird. Das bedeutet, dass die Nettomenge an Kohlendioxid (CO2) und anderen Treibhausgasen, die in die Atmosphäre freigesetzt werden, gleich null oder praktisch null ist. Zu den Reduktionsmaßnahmen gehören die Dekarbonisierung, der Einsatz sauberer Energiequellen, die Implementierung energieeffizienter Geräte und die allgemeine Reduzierung des Ressourcenverbrauchs.

Länder auf der ganzen Welt verpflichten sich, die vom Menschen verursachten Treibhausgase durch Reduktionsmaßnahmen zu beseitigen, um die Erdatmosphäre wieder ins Gleichgewicht zu bringen und den Klimawandel zu stoppen. Einige Nationen, wie Frankreich, streben an, bis 2030 CO2-neutral zu sein, während andere, wie die Vereinigten Staaten, dieses Ziel für 2050 anvisieren.

Was ist digitale Dekarbonisierung?

Digitale Dekarbonisierung bezeichnet den Prozess der Reduzierung der CO2-Emissionen und der Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit digitalen Technologien und digitalen Aktivitäten. Dazu gehören die Einführung nachhaltiger Praktiken, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Implementierung umweltfreundlicher Maßnahmen während des gesamten Lifecycles digitaler Technologien, einschließlich ihrer Herstellung, Nutzung und Entsorgung. Darüber hinaus können auch die digitalen Technologien selbst zu diesem Vorhaben beitragen. So helfen beispielsweise digitale Kommunikation, Datenanalyse und Systemautomatisierungssoftware den Energieversorgern, ihre Stromnetze wesentlich effizienter zu betreiben.

So reduzieren Sie den Energieverbrauch in Rechenzentren

Der Energieverbrauch von Rechenzentren ist einer der Hauptverursacher des (digitalen) CO2-Fußabdrucks eines Unternehmens. Hier finden Sie einige Möglichkeiten, ein nachhaltiges Rechenzentrum durch die Reduzierung des Energieverbrauchs zu schaffen:

  • Virtualisierung und Konsolidierung – Implementieren Sie Servervirtualisierung, um die Ressourcenauslastung zu optimieren und die Anzahl der physikalischen Server zu reduzieren. Diese Konsolidierung senkt den Energieverbrauch, da mehrere virtuelle Maschinen auf einem einzigen physikalischen Server laufen können.Energiemanagement – Nutzen Sie Funktionen und Tools für das Energiemanagement, um den Energieverbrauch in Zeiten geringer Nachfrage oder Inaktivität zu optimieren. Implementieren Sie Technologien wie dynamische Spannungsskalierung, Frequenzskalierung und die Begrenzung der Serverleistung.
  • Effiziente Data Storage – Implementieren Sie Datendeduplizierung, Komprimierung und abgestufte Storage-Strategien, um den Storage-Bedarf zu senken und den Energieverbrauch zu minimieren.
  • Integration erneuerbarer Energien – Prüfen Sie die Möglichkeiten zur Integration erneuerbarer Energiequellen in den Rechenzentrumsbetrieb. Installieren Sie Sonnenkollektoren, nutzen Sie Windenergie oder beziehen Sie erneuerbare Energie aus externen Quellen, um Rechenzentren mit Strom zu versorgen.
  • Energieüberwachung und -management – Setzen Sie Energieüberwachungssysteme ein, um den Energieverbrauch von Rechenzentren zu verfolgen und zu analysieren. Nutzen Sie diese Informationen, um Ineffizienzen zu erkennen und Korrekturmaßnahmen zu ergreifen.

Was versteht man unter Environmental, Social, and Corporate Governance (ESG)

Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG) ist ein Regelwerk zur Bewertung der Nachhaltigkeit und ethischen Leistung eines Unternehmens in drei Schlüsselbereichen:

  • Der Umweltaspekt beinhaltet die Bewertung der Auswirkungen eines Unternehmens auf die Umwelt. Dazu gehören Faktoren wie CO2-Emissionen, Energieverbrauch, Abfallmanagement, Wasserverbrauch sowie die Bemühungen des Unternehmens um Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
  • Der soziale Aspekt konzentriert sich auf die Interaktion eines Unternehmens mit seinen Stakeholdern und der Gesellschaft im Allgemeinen. Er umfasst Faktoren wie die Mitarbeiterbeziehungen, Arbeitspraktiken, Engagement für die Gemeinschaft, Menschenrechte, Vielfalt und Inklusion, Produktsicherheit und Kundenzufriedenheit.
  • Der Governance-Aspekt bezieht sich auf die Struktur und die Praktiken der Führung und des Managements eines Unternehmens. Dazu gehören Faktoren wie die Zusammensetzung des Vorstands, die Vergütung der Führungskräfte, die Rechte der Aktionäre, Transparenz, Risikomanagement und die Einhaltung ethischer Standards.

ESG-Faktoren haben an Bedeutung gewonnen, da Investoren und Stakeholder erkannt haben, dass sich die Performance eines Unternehmens in diesen Bereichen langfristig auf dessen finanziellen Erfolg und Ruf auswirken kann. Durch die Berücksichtigung von ESG-Faktoren zielen Investoren darauf ab, Unternehmen zu identifizieren, die verantwortungsbewusste und nachhaltige Praktiken verfolgen, die das Potenzial haben, Risiken zu mindern, die Performance zu verbessern und mit breiteren gesellschaftlichen Zielen in Einklang zu stehen.

So hilft Nutanix Ihnen, Ihren digitalen CO2-Fußabdruck zu reduzieren

Wir erkennen die Bedeutung von Nachhaltigkeit in allem, was wir tun, und das schließt auch die Produkte und Lösungen ein, die wir entwickeln.

Nutanix war ein Pionier bei der Entwicklung der hyperkonvergenten Infrastruktur (HCI), die es Unternehmen ermöglicht, ihren gesamten Rechenzentrums-Stack – einschließlich Compute, Storage, Storage-Netzwerke und Virtualisierung – zu konvergieren und schrittweise zu implementieren. Die Nutanix HCI-Technologie sorgt für einen geringeren Stromverbrauch, indem sie Software-Virtualisierungstechnologie und ein Web-Scale-Design einsetzt, um die Menge der benötigten physikalischen Compute- und Storage-Ressourcen zu minimieren. Das physikalische Design der Hardware eliminiert die Notwendigkeit einer SAN-Fabric, was zu einem kleineren physikalischen Fußabdruck führt. Darüber hinaus haben wir die Energiedichte innerhalb des Rack-Designs über den Industriestandard hinaus erhöht, um eine 68%ige Verbesserung der Konsolidierung zu erreichen.

Im Wesentlichen bedeutet HCI, dass Sie Ihre Workloads auf deutlich weniger Hardware ausführen können, was wiederum den Stromverbrauch, die CO2-Emissionen und den Elektroschrott reduziert.

Mit unseren Lösungen kommen Sie mit weniger Platz im physikalischen Rechenzentrum, weniger Strom und weniger Wasser aus. Allein dadurch, dass Sie unser Kunde sind, reduzieren Sie Ihren gesamten CO2-Fußabdruck.

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Nicolas Leseur, Nachhaltigkeitsbeauftragter von Nutanix, über ESG, technologische Innovation und Nachhaltigkeit

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